Mein Blog
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Viel wird gemunkelt über das Fliegenpilzchen. Man scheint nicht einmal genau zu wissen, woher der Name nun eigentlich kommt. Ist er nun berauschend oder Fliegen abwehrend oder wie?
Wieso eigentlich ein Eintrag über den Fliegenpilz in einem Gesundheitsblog? Ich will Euch nicht dazu bringen, Ihn zu verköstigen. Eher im Gegenteil. Es ist eher so: erstens hab ich ein schönes Foto gemacht von ihm (oder ihr - siehe weiter unten) und zweitens ist mir der Fliegenpilz (oder die Amanita) jetzt schon mehrere Male über den Weg gelaufen, sodass ich sie nun mal ein wenig würdigen sollte.
Der Fliegenpilz ist weltweit verbreitet. Oft findet man ihn zusammen mit seinen „Fliegenpilz-Kollegen“ in unterschiedlichen Entwicklungsstadien unter Birken oder Kiefern. Wenn sich der Pilz frisch aus dem Boden schiebt, umgibt ihn eine weiße Hülle. Die springt beim Wachsen auf (dann hat man das runde weiß-rote „Hexenei“). Später macht sie die typischen weißen Punkte auf dem Hut.
Namen hat er ja viele, der Fliegenpilz oder Hexenei oder Rabenrot oder Krötenstuhl oder Fliegenteufel oder eben Amanita unter den Schamanen. Für den Namen „Fliegenpilz“ gibt verschiedene Anhaltspunkte, die alle irgendwie stimmen könnten. Zum einen ist er tatsächlich nützlich zum Fliegen abwehren (meine Oma hat ihn z.B. manchmal in Milch oder Zuckerwasser eingelegt als Fliegengift in der Küche liegen) und zum anderen soll man beim Verzehr u.a. das Gefühl bekommen zu fliegen. Auch hellsichtig soll er machen.
Heute sieht man ihn oft als Glücksbringer auf Postkarten - besonders zu Silvester, der dunkelsten Zeit des Jahres, beim Übergang von einem Jahr zum nächsten. Da passt er gut hin, denn er gilt als Vermittler zwischen den Übergängen. Ein Portalöffner. Ein Helfer um am Vergangenen das sichtbar zu machen, was man nicht sehen will und es hinter sich lassen zu können und neues zu beginnen.
Woher weiß man das alles über die Wirkung der Amanita? Schamanen aus aller Welt haben sich den Pilz für ihre Praktiken zunutze gemacht. Besonders die sibirischen Schamanen benutzten und benutzen ihn noch immer um in Trance zu fallen. Auch die Bevölkerung nimmt ihn wohl ab und zu als Alkoholersatz. Der Fliegenpilz fordert eigene Rituale. Wenn man sich mit dem schamanischen Reisen ein bisschen auskennt, ist es eine interessante Erfahrung, die Amanita- Gottheit (oder Amanita-Deva) zu bereisen. Man könnte ähnliche Erfahrungen machen, wie wenn man den Pilz essen würde. Sie kann sie sehr eigenwillig und hinterlistig sein. Oft erscheint sie als altes Huzelweiblein oder kleines unschuldiges Kindlein und wenn man nicht lieb zu ihr ist, holt sie die Trollkeule raus. Dann hat man tagelang Kopfschmerzen und fühlt sich zittrig, zerschunden und erschlagen ;-).
Wie giftig der Pilz nun wirklich ist - da gehen die Meinungen auch auseinander. Man müsste wohl eine ziemlich große Menge davon essen, um sein Leben ernstlich zu gefährden. Es sind aber auch bei kleineren Mengen schon Leberschäden dokumentiert worden. Also so ganz ohne ist es nicht, das Fliegenpilz-Weiblein. Und besonders bei ihr - wie auch bei allen anderen Tieren und Pflanzen gilt: achtsamer, respektvoller Umgang bewahrt einen vor Schaden und bringt das nachgesagte Glück ins Haus.
Wer mehr lesen will: der Wikipedia-Eintrag zum Fliegenpilz ist wirklich beeindruckend.
Eure Kerstin
Über das Fliegenpilz-Weiblein
Donnerstag, 7. November 2013
der Fliegenpilz
gerne gesehener, auffälliger Schönling in unseren Wäldern